Reisebericht

Ein Erlebnisreisebericht über eine 12-tägige Rundreise durch Marokko.

Marokkos Kultur und Abenteuer in der Wüste erleben

Kamel in der WüsteMit meiner besten Freundin zusammen habe ich im Oktober 2013 eine unvergessliche Reise nach Marokko unternommen. Wir haben davor lange hin und her überlegt, ob wir zwei Frauen alleine in ein Land wie Marokko reisen können. Aber wir wollten unbedingt! So haben wir die Idee gehabt, uns einer Reisegruppe anzuschließen und Marokko auf einer Rundreise kennenzulernen. Das war eine super Entscheidung, wir haben unglaublich viel Spaß gehabt und richtig viel von Marokko gesehen!

Karte: Reiseroute unserer Rundreise

Casablanca – Rabat – Fès – Erfoud – Boumalne – Ouarzazate – Marrakesch – Essaouira

1. Tag, 12.10.2013: Flug von Frankfurt nach Casablanca

Frühmorgens treffen wir am Frankfurter Flughafen ein. 3 Stunden dauert es noch, bis unser Flieger startet. Wir trinken einen Kaffee und sind ganz aufgeregt. Es dauert ewig, bis wir endlich im Flieger sitzen und abheben.

Um die Mittagszeit landen wir in Casablanca. Unser deutschsprachiger Reiseführer Mohammed wartet schon am Flughafen. Wir lernen die ersten Mitreisenden kennen. Schließlich verfrachtet Mohammed uns alle in einen kleinen Bus, der Gott sei Dank eine Klimaanlage hat. In Deutschland war es schon so kühl, dass wir uns warm angezogen haben. Jetzt schälen wir uns nach und nach aus den Klamotten.

Auf der Fahrt zum Hotel nicke ich kurz ein. Beim Hotel weckt mich meine Freundin. Unser Hotel in Casablanca ist das „Kenzi Basma“. Zuallererst machen wir uns ausgiebig frisch. Der Rest des Tages steht zu unserer freien Verfügung. Wir gehen in die Hotellounge, wo wir einige von unserer Reisegruppe besser kennenlernen.

2. Tag, 13.10.2013: Casablanca – Fès

Nach dem Frühstück machen wir eine Stadtrundfahrt mit dem Bus. Casablanca ist schon beeindruckend! Leider brechen wir schon mittags wieder auf, mit dem Bus geht es Richtung Fès. In Rabat machen wir einen Zwischenstopp. Die Stadt ist schön, mit vielen Palmen. Viel bekommen wir davon allerdings nicht zu sehen, denn schon ist die Pause vorbei.

Nach einigen Stunden kommen wir in Fès an. Abends führt uns Mohammed durh die verwinkelten Gassen der Altstadt. Wir sind froh, einen Führer zu haben und uns nicht zu verlaufen. Esel und Kamele sind überall, Autos fahren keine. Der Souk hat mich besonders fasziniert und ich habe gleich um ein paar Souvenirs gefeilscht. Ganz besonders gefreut habe ich mich über das goldbestickte Lederkissen, das ich hier gefunden habe.

3. Tag, 14.10.2013: Königsstadt Fès

Am nächsten Morgen führt uns Mohammed wieder durch die Gassen. Wir sehen Gerbern und Färbern bei der Arbeit zu. Das ist zwar schon interessant, aber der grausame Geruch sorgt dafür, dass wir froh sind, als die Besichtigung vorbei ist. Meine Freundin und ich ziehen alleine los. Wir lassen uns Hennatattoos auf die Hände malen. Später erfahren wir von Mohammed, dass wir zuviel gezahlt haben. Besser erst den Reiseführer fragen, wenn man einen dabeihat!

Zum Abendessen trifft sich die Reisegruppe in einem Riad. Das Essen da war der Wahnsinn! Besonders die Salate und die gefüllten Teigtaschen.

4. Tag, 15.10.2013: Fès – Erfoud

Ganz früh gehts am nächsten Morgen los. Mit dem Bus fahren wir durch eine unglaubliche Landschaft. Immer weniger Bäume, Büsche und Gräser und immer mehr Steine. Dann taucht das Atlasgebirge vor uns auf. Plötzlich sind ganz viele Palmen da. Wie haben die Oase Er-Rachidia erreicht, kurze Pause, dann gehts weiter. Abends kommen wir in Erfoud an. Unser Hotel ist in einer Kasbah untergebracht, tolle Atmosphäre!

5. Tag, 16.10.2013: Ab in die Wüste

SanddüneAm nächsten Tag haben wir die Wahl: Shopping und Entspannen oder ein Trip in die Wüste. Wir entscheiden uns für die Wüste. Auf einem Kamel schaukeln wir durch den Sand. Auf jeden Fall Sonnenbrille und Kopfbedeckung mitnehmen, nicht nur wegen der Sonne, auch weil der Sand einem sonst ganz schön ins Gesicht bläst. Der Sonnenuntergang in der Wüste ist einmalig, dafür hat sich der anstrengende Ritt gelohnt.

6. Tag, 17.10.2013: Erfoud – Boumalne

Morgens geht es weiter mit dem Bus. Wir steuern ein Ksar an, mit Wohnburgen aus Lehm. Dann fahren wir zum Oasenort Rissani, auf den tollen Markt dort. Die Datteln hier sind sowas von köstlich, unbedingt probieren! Dann geht es weiter auf der Straße der Kasbahs. Wir fahren an mehreren dieser Burgen vorbei, außerdem an vielen Oasen und dann wieder felsige Landschaften.

Wir machen Stopps im Dadès-Tal und im Todhra-Tal. Im Todhra-Tal gibt es eine beeindruckende Schlucht, viele klettern an den steilen Wänden nach oben, aber da habe ich gepasst. Es ist schon Abend, als wir in Boumalne eintreffen.

7. Tag, 18.10.2013: Boumalne – Marrakesch

Früh brechen wir auf. Den ersten Halt machen wir in Ouarzazate. Zuerst sehen wir Filmstudios. Hier werden viele Filme gedreht. Wir besichtigen die Atlas Corporation Studios, tolle Führung. Dann geht es zur Kasbah Taourirt. Die Burg ist der Wahnsinn, innen total kostbar ausgestattet, von außen denkt man das gar nicht, weil sie aus Lehm ist und nicht besonders edel aussieht.

EselDann fahren wir nach Aït-Ben-Haddou und besichtigen dort auch noch eine Kasbah. Mohammed zeigt uns, von wo aus man die besten Fotos machen kann. Die Stadt ist interessant, die Kasbah aber nicht so beeindruckend wie die Taourirt. Es gibt nur eine Furt über den Fluss hier, um auf einem Esel hinübergeführt zu werden, müssen wir 20 Dh berappen. Bequem ist was anderes…

Weiter mit dem Bus. Als Marrakesch endlich vor uns auftaucht, geht gerade die Sonne unter. Die Gebäude der Stadt leuchten uns rot entgegen, ganz anders als Casablanca, wo alle Häuser weiß sind. 3 Nächte bleiben wir hier, im Ryad Mogador Opera. ich bin ganz froh, dass ich endlich mal etwas aus meinem Koffer auspacken kann.

8. Tag, 19.10.2013 – Orientalischer Zauber

Am nächsten Tag entdecken wir mit Mohammed die Medina und die Souks von Marrakesch. Die Händler sind recht aufdringlich und dann gibt es so viele Sachen, keiner der Mitreisenden schafft es, ohne etwas „erfeilscht“ zu haben, die Souks zu verlassen. Ich habe mir sogar eine Shisha aufschwatzen lassen, dabei rauche ich eigentlich gar nicht!

Nach dem Mittagessen besuchen wir mit Mohammed die Saadier-Gräber. Es ist heiß und ich bin froh, als wir wieder zurückfahren. Erstmal zur Medersa Ben Youssef, die mal die größte Koranschule der Welt war. Im Inneren ist es zumindest angenehm kühl. Die Medersa ist auch sehr schön, mit Säulen und Mosaiken und einem Innenhof.

Abends gehen wir zum Djemaa el-Fna, wie es uns Mohammed empfohlen hat. So ein Spektakel hatten wir nicht erwartet! Der Platz ist übervoll, Tiere, Menschen, Stände, alles durcheinander. Glöckchen klingeln, wir wir später von Mohammed erfahren, haben die Wasserverkäufer hier Klingeln, damit man sie hören kann, wenn sie kommen. Ein älterer Mann will uns ein Zaubermittel aus Affenfleisch verkaufen. Wir ziehen schnell weiter. Bis wir eine Schlange sehen. Ein Schlangenbeschwörer bringt sie zum Tanzen. Wir sind fasziniert, bleiben sicherheitshalber aber trotzdem lieber auf Abstand. Es gibt soviel zu sehen, es ist einfach unbeschreiblich. Den Platz darf man auf keinen Fall verpassen, wenn man nach Marokko kommt!

9. Tag, 20.10.2013: Entspannen in Marrakesch

Endlich mal wieder ein Tag zur freien Verfügung. Auf Kultur haben meine Freundin und ich heute nicht so wirklich Lust, etwas sehen wollen wir trotzdem. Aber zuerst haben wir uns was Gutes verdient. Wir gehen zu einem Riad, das Mohammed uns empfohlen hat, gehen ins Hammam und lassen uns mit Arganöl massieren. Sehr zu empfehlen, ganz besonders, wenn man eine Rundreise wie wir macht, man fühlt sich danach wie neugeboren.

Jardin MajorelleDanach gehen wir zum Jardin Majorelle. Der Garten ist wunderschön, mit viel Blau gestaltet und duftenden Pflanzen. Wir sitzen im Park und lassen die bisherigen Tage Revue passieren. Viel haben wir gesehen, dennoch sind wir etwas wehmütig, weil die Reise ihrem Ende entgegen geht. Wir schlendern nochmal zum Djemaa el-Fna. Tagsüber ist hier nicht soviel los wie nachts, trotzdem ist der Platz sehr belebt. Wir kaufen Beghrir, so was ähnliches wie Crêpes, mit Argannüssen, einfach genial! Das Beste, was ich überhaupt in Marokko gegessen habe, auch vieles andere war köstlich, aber Beghrir ist mein Favorit!

Abends gehen wir ins „Djellabar“, eine Bar, die so gar nicht marokkanisch aussieht. Ich muss an Andy Warhol denken. Die Cocktails sind allerdings klasse, und als wir mitten in der Nacht zum Hotel aufbrechen, sind wir etwas angetüttelt.

10. Tag, 21.10.13: Marrakesch – Essaouira

Heute ist Kochen angesagt! Der marokkanische Kochkurs gehört mit zur Rundreise. Wir machen Tajine. Wir haben viel Spaß dabei, soviel, dass ich mir im Anschluss an den Kochkurs gleich noch so einen Tontopf gekauft habe. Mittags setzen wir dann die Busfahrt fort. Unser nächstes Ziel heißt Essaouira.

Am späten Nachmittag sind wir angekommen. Meine Freundin und ich machen uns sofort zum Strand auf. Der Strand ist herrlich, ganz feiner Sand und kristallklares Wasser. Viele Wellen, aber uns stört das nicht, ganz im Gegenteil, wir erfreuen uns am Anblick der knackigen Surfer.

Wir holen uns zum Essen frischen Fisch in Strandnähe. Kann ich nur weiterempfehlen, auch gerade mit den vielen tollen Gewürzen, die die Marokkaner ans Essen machen.

11. Tag, 22.10.2013: Abschiedsdinner in Essaouira

Am nächsten Morgen gehen wir ins Museum Sidi Mohamed Ben Abdallah. Die Ausstellung ist toll, besonders das Kunsthandwerk. Dann ist wieder Strand angesagt, schließlich wollen wir im Urlaub auch noch etwas Farbe bekommen.

Abends ist Abschiedsdinner. Alle sind traurig, dass die Reise schon vorbei ist. Einige bleiben noch in Marokko und machen noch eine Woche Badeurlaub. Ich bin ein bisschen neidisch, würde auch gern noch ein paar Tage am Strand faulenzen.

12. Tag, 23.10.2013: Essaouira – Casablanca – Frankfurt

Mit dem Bus geht es zurück nach Casablanca, direkt zum Flughafen. Mit vielen schönen Erinnerungen und dem festen Entschluss wiederzukommen, steigen wir ins Flugzeug ein.

Tipps

Während unserer Reise mussten wir feststellen, dass es auf den meisten öffentlichen Toiletten kein Klopapier gibt. Mohammed hat uns erklärt, dass das in Marokko normal sei. Also auf jeden Fall immer Taschentücher dabeihaben!

Ich würde jedem empfehlen, noch ein paar Tage Badeurlaub in Essaouira dranzuhängen. Die Stadt ist ruhig, die Strände sauber und schön und nach einer Rundreise braucht man einfach noch ein paar Tage zum Relaxen.

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